Information zur evangelischen Kirche in Passow
Die Kirche Passow ist ein frühgotischer rechteckiger Feldsteinbau aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die Ostwand ist besonders hervorgehoben durch Giebelblenden. Dazu als Rundbogenblende aus Backstein mit einer gestaffelten, ebenfalls rundbogigen Drei-Fenster-Gruppe gestaltet. Ähnlich sind auch an der Nordostecke zwei Fenster und Rundöffnung zusammengefasst. Der Mauerwerksunterbau des Turmes stammt vermutlich aus der Zeit nach dem 30-jährigen Krieg. Im Jahr 1822 wurde der verbretterte Turmaufsatz mit verschieferter Laterne errichtet.
Von besonderer Bedeutung in der Kirche ist der wertvolle gut erhaltene spätgotische Flügelaltar einer Lübecker Werkstatt vom Anfang des 16. Jahrhunderts. Dieser Altar hat eine Feiertags – und eine Alltagsseite. Auf der Feiertagsseite finden wir im Zentrum eine Mondsichelmadonna zwischen Johannes dem Täufer und Anna Selbdritt. In den Flügeln sind die 12 Apostel zu je zwei Dreiergruppen angeordnet. Am Fuße des Altars, in der Predella, steht der heilige Georg mit 11 weiblichen Heiligen. Auf der Alltagsseite, der Flügelrückseite, sind vier Szenen aus der Passion Christi als Gemälde sichtbar. Die Standflügel enthalten einen heiligen Bischof und den heiligen Christopherus. Für die Passionsszenen wurden graphische Vorlagen von Lucas Cranach d.Ä. verwendet. Über dem Altar befindet sich eine Kreuzigungsgruppe.
Die Kanzel ist vom Anfang des 17. Jahrhunderts. Die dreiseitige, im Westen zweigeschossige Empore, ist aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die schon lange nicht mehr spielbare Orgel im barocken Orgelprospekt ist eine Wagner-Orgel aus den Jahren 1744/45. Bei Renovierungsarbeiten wurden unter einer Kalkschicht Fresken mit Christusdarstellungen entdeckt. Nach der Dokumentierung wurden sie wieder durch einen Kalkanstrich geschützt. Eine spätere Restaurierung ist vorgesehen.
Quelle: http://www.uckermark-kirchen.de/uckermark_p-r/kirche_passow.htm (10.06.2013)